EGODOCUMENT - Inszenierung der eigenen Existenz
Kreation 2016 - 2017
Das Projekt
EGODOCUMENT - Inszenierung der eigenen Existenz
begann im November 2016.
Es ist ein Projekt mit Laien und professionellen Teilnehmern mit einem starken Migrationshintergrund, insbesonders mit syrischen und afghanischen Geflüchteten.
Die künstlerische Leitung des Projektes wird von Christel Brink Przygodda und Philippe Veyrunes getragen, in Zusammenarbeit mit dem in Berlin lebenden slowenischen Musiker Matija Strnisa.
Es wurde ursprünglich auf der Grundlage einer Zusammenarbeit zwischen Espace Jargot Crolles und dem internationalen Zentrum Schloss Bröllin in Fahrenwalde in Deutschland aufgebaut, einer kulturellen Struktur nahe der polnischen Grenze.
Schloss Bröllin in Fahrenwalde vom 7. bis 17. November 2016
Die erste Residenz findet auf Schloss Bröllin statt, die die Räume für das Projekt stellt, die Künstler aufnimmt und die Organisation der Teilnehmergruppe übernimmt. Fine Gravenhorst, Mitglied der Initiative "Pasewalk hilft", legt und trägt als Assistentin der Geflüchteten die Verbindung zwischen den 6 afghanischen und syrischen Teilnehmern und den Künstlern von COLLECTIF K-LI-P und begleitet die Gruppe während der gesamten Residenzzeit. Künstler und Teilnehmer arbeiten die ersten 5 Tage gemeinsam zusammen. Dann entwickeln die Künstler verschiedene Ton und Videomodule der Installation (innerhalb von 4 Tagen), treffen die Teilnehmergruppe erneut für 2 Tage und entwickeln gemeinsam die Inszenierung des Performanceabend.
Ein öffentlicher Performanceabend findet am 17. November 2016 statt.
Fine Gravenhorst, Assistentin der Geflüchteten, leitet vor der Performance eine Gesprächsrunde zu den Ergebnissen der Arbeit. Nach der Performance gibt es einen Austausch mit dem anwesenden Publikum und ein Buffet, bei dem Eindrücke und Erfahrungen noch einmal lebendig ausgetauscht werden.
credit foto Katharina Husemann
Espace Paul Jargot, Crolles (38) in Frankreich vom 8. bis 30. Juni 2017
Der Espace Paul Jargot in Crolles organisiert ein erstes Treffen mit den Künstlern von COLLECTIF K-LI-P und Einwohnern aus Crolles im März 2017.
Vier Personen schreiben sich direkt für eine Teilnahme ein. Um die entstehende Gruppe zu vervollständigen nehmen die Künstler Kontakt mit dem Verein "Migrant en Isère" in Grenoble (Monique Vuaillat) auf. Zwei Personnen aus Grenoble schließen sich der bestehenden Gruppe an.
Ein Teil der Ateliers findet im Espace Paul Jargot auf der Bühne und im Probenraum statt, ein weiterer Teil wird im Studio der Kompagnie 47/49 in Grenoble durchgeführt.
Die ersten 6 Ateliers mit Christel Brink Przygodda sind individuelle Momente mit den jeweiligen Teilnehmern, um eine eigene choreografische Partitur auszuarbeiten und in der Form von Interviews auf die folgenden Fragen zu antworten: ... Ich in meiner Kultur, die Situation meines Landes und meine Abreise, wie ich wegging/meine Wanderung, das Adoptivland in meiner Wahrnehmung, ich selbst in der Kultur des Adoptivlandes, die Wahrnehmung meines heutigen Landes...
Im Anschluss dieser individuellen Ateliers werden, an vier verschiedenen Tagen, in einem kollektiven Gruppenprozess die choreografischen Partituren erweitert, mit den anderen Teilnehmern geteilt und neue Formen geschaffen. Interviews und Textarbeiten werden weiterverfolgt, sowohl als auch die visuelle Arbeit der Selfis und die Aufnahme eines Refrains/Chorus.
Parallel zu den Ateliers werden von Philippe Veyrunes die visuellen Video und Tonelemente für die Installation entwickelt. Der zweite Soundtrackt von Matija Strnisa wird in die Tonmischung mitaufgenommen.
Zwei kollektive Ateliers finden im Studio der Kompagnie 47/49 in Grenoble in den Installationselementen statt. Dort entsteht auch die Inszenierung des Performanceabends.
Cité Danse, Grenoble Performance am 30. Juni 2017 um 20 Uhr
Der Performanceabend findet in den Räumen von dem Collectif Cité Danse in Grenoble statt und wird mit einem interessierten Publikum geteilt.
Künstler und Teilnehmer tauschen nach der Performance Eindrücke und Erfahrungen in einem gemeinsamen, offenen Gespräch aus.
credit foto Philippe Veyrunes
Modul Installation
Realisierung der choreografisch-visuellen Installation mit den Elementen der beiden geführten experimentalen Prozessen in Deutschland und Frankreich.
credit foto Philippe Veyrunes
Maison de l’international, Grenoble
Von 19. bis 30. September 2017
Installation begehbar von Montag bis Freitag, 14. bis 18. Uhr.
Performanceabend mit Debatte am 21. September 2017, 20. Uhr.
Vier Teilnehmer aus Crolles nehmen die Performance-Arbeit wieder auf. Die Diskussion am Performanceabend wird mit Myriam Geiser, Professorin an der Universität von Grenoble, UFR Foreign Languages, geführt, deren Arbeit sich auf die Ausdrucksformen der Transkulturalität im Kontext der zeitgenössischen Migration konzentriert, insbesonders für die Phänomene der Hybridisierung und die Identitätsdimension des Geschichtenerzählens.
credit foto Philippe Veyrunes
K-Salon, Berlin
Von 19. bis 22. Oktober 2017
Installation begehbar von 19. bis 22. Oktober 2017, täglich von 14. bis 18. Uhr.
Performanceabend am 19. Oktober 2017 um 19. Uhr.
Kontaktaufnahme im Juli 2017 mit verschiedenen Partnern und Kulturinstitutionen (Institut Français Berlin, Ufer_Studio - Barbara Friedrich, Tanzbüro-Anne Pasow, Nir de Volf-Choreograf).
Der irakische Tänzer Mohamad Akiles, die syrische Schriftstellerin Sirine Malas und die deutsche Tänzerin und Choreografin Christine Schmidt - Produzentin syrischer geflûchteter Tänzer – nehmen am 19. Oktober 2017 im K-Salon am Performance- Abend "EGODOKUMENT - Inszenierung der eigenen Existenz" teil.
Die Proben finden zwischen dem 5. und dem 18. Oktober in Theaterhaus Mitte und im Studio Phynixtanzt( Kooperationspartner) statt. Dort werden die choreografischen Partituren entwickelt, die Interviews für den Soundtrackt geführt sowohl als auch der Ablauf der Performance gemeinsam inszeniert. Ein Text von Sirine Malas wird als Videomodul aufgebaut.
Der Komponist des Projektes Matija Strnisa und Katharina Husemann von Schloss Bröllin sind an dem Performance-Abend anwesend. Nach der Performance wird mit dem Publikum in einem offenen Austausch diskutiert und ausgetauscht.
credit foto Katharina Husemann
EGODOCUMENT- Inszenierung der eigenen Existenz
COLLECTIF K-LI-P wird von der Stadt Grenoble und dem Landkreis Isère gefördert.
Das Projekt « EGODOCUMENT - Inszenierung der eigenen Existenz » wurde von Institut Français und der Stadt Grenoble unterstützt und von der SPEDIDAM mitgetragen. Es entstand in Kooperation mit Espace Paul Jargot in Crolles (38) und Schloss Bröllin in Mecklenburg-Vorpommern.